Ein Ort für Naturliebhaber

Aldein ist wirklich noch Urlaub

Aldein ist ein kleines, aber feines Bergdorf am Südteil des Regglberger Hochplateaus, an der orographisch linken Seite der Etsch im Südtiroler Unterland. Der Hauptort Aldein liegt auf 1.230 m Meereshöhe und hat gemeinsam mit der Fraktion Radein auf 1.030−1.600 m ca. 1.800 Einwohner. Die Gemeinde Aldein dehnt sich auf einer Fläche von 63,19 km² im Süden Südtirols von ca. 650 m bis zu den Zwillingsgipfeln des Hausberges Weißhorn 2.317 m und dem Schwarzhorn 2.439 m, und bis zur Landesgrenze zur Nachbarprovinz Trentino/Fleimstal (Lavazéjoch, Schwarzhorn, San Lugano) aus.

Der angrenzende Nordteil des Regglbergs gehört zur Nachbargemeinde Deutschnofen. Im Westen fällt der Regglberg zum Talboden des Unterlands auf der Höhe der Gemeinden Auer und Branzoll ab. Im Süden stößt Aldein an Montan und Truden. Die südöstliche Gemeindegrenze zu Carano, Daiano und Varena stellt gleichzeitig die Südtiroler Landesgrenze zum Trentino dar.

Auf dem Hochplateau befindet sich der Hauptort der Gemeinde, Aldein (1230 m), umgeben von einigen Weilern und zahlreichen Einzelhöfen in den Ortsteilen Lerch, Kronberg, Winkl, Mitterstrich, Wildeich und Eich. Südlich davon liegt die Ortschaft Holen (700 m). Im Südosten hingegen − vom übrigen Gemeindegebiet durch die Bletterbachschlucht getrennt − liegt die Fraktion Radein (1100−1600 m) mit den Ortsteilen Unterradein, Oberradein und Neuradein.

Im Gemeindegebiet wurden Siedlungsplätze aus dem Mesolithikum (ca. 9. Jahrtausend v. Chr.) im Gebiet um Ort Jochgrimm gefunden.

Der Name „Aldinum“ wird erstmals im späten 12. Jh. n. Chr. und daraus folgend „Aldein“ erst um ca. 1340 namentlich genannt.

In der Gemeinde befinden sich viele Bauernhöfe (Viehwirtschaft, Obst- und Weinbaubetriebe), zahlreiche Beherbergungs-/Gastbetriebe sowie eine beschränkte Anzahl von Geschäften und Handwerksbetrieben. Dies hat zur Folge, dass viele unserer jungen Mitbürger Tagesauspendler sind.

Aldein hat ein sehr aktives ehrenamtliches Vereinsleben. Ob in der Musikkapelle, im Chor, bei der Feuerwehr, bei den bäuerlichen Organisationen (Bauernbund, Bäuerinnen und Bauernjugend), im Museumsverein, im Tourismusverein, bei der Schützenkompanie, im Sportverein oder in den kirchlichen Organisationen − fast alle Bewohner sind in einem der Vereine tätig.

Hier sind Brauchtum und Tradition noch echt

Vom Tinzltag und anderen Bräuchen...

Wie überall in unserem Land hat auch Aldein seine besonderen Bräuche und Gepflogenheiten. So sind das Neujahrswünschen oder im Ort Aldein selbst das „Neujahrsschreien“ seit jeher üblich. Die Kinder ziehen dabei am 31. Dezember und am 1. Jänner von Haus zu Haus und wünschen den Bewohnern Glück, Segen und Gesundheit für das kommende Jahr. Dafür erhalten sie eine kleine Geldspende und auch Süßigkeiten. Die Kinder der Ortsteile Holen und Radein machen dasselbe singend.

Der Tinzltag (tinzeln kommt vom Wort tanzen) wird auch heute noch feierlich begangen. Am Faschingsdienstag begeben sich die Kinder (die Buben geschmückt mit einem Hut mit langen Pfauenfedern, die Mädchen mit einem Blumenkranz aus Krepppapier) zuerst zu einer Andacht in die Kirche und danach zum närrischen Treiben auf den Dorfplatz. Dort werden sie dann von den Erwachsenen mit Süßigkeiten belohnt.

Kinderkirchtig am Tinzltog

In Aldein wird am Faschingsdienstag der Tinzltag als „Kinderkirchtig“ heute noch gefeiert.

Die Buben tragen Hüte, welche mit langen Pfauenfedern geschmückt werden und die Mädchen stecken sich ein Kränzchen aus Kreppapierblumen ins Haar. So treffen sie sich zum Wortgottesdienst in der Pfarrkirche. Anschließend nimmt das Faschingstreiben auf dem Dorfplatz seinen Lauf. Die Schützenkompanie sorgt für das leibliche Wohl, die Musikkapelle spielt einige Märsche auf und die Kinder erfreuen sich an den Süßigkeiten, die ihnen zugeworfen werden.

Man erzählt sich, dass die Aldeiner Schüler früher am Faschingsdienstag draußen auf den Feldern den Winter mit Sprüngen und Tänzen vertrieben hätten.

Der Ursprung des Tinzltages hat mit dem heutigen bunten Kinderfasching wenig zu tun. Im 17. Jahrhundert feierten viele Zünfte wie die Metzger, Zimmerleute, Maurer und Schuster am Tag ihres Schutzpatrons einen sogenannten Tinzltag. Der Tinzltag der Schüler soll auf den Schülerfeiertag, den Tag des heiligen Gregor – am 12. März – zurückgehen. 

Die kirchlichen Bräuche im Jahreslauf werden wie überall in Tirol auch in Aldein sehr gepflegt.

Dazu gehört die Weihe der Osterspeisen am Ostersonntag. Zu den Osterspeisen gehören neben dem Osterbrot (genannt „Osterfochaz“), die Ostereier, der Osterschinken (gekocht und roh) und auch der Kren. Die Speisen werden dann beim gemeinsamen Mittagessen in der Familie genossen.

An den kirchlichen Festtagen Fronleichnam und Herz-Jesu-Sonntag ist es üblich, dass die Pfarrgemeinde mit Fahnen, Statuen, Musikkapelle, Abordnungen der verschiedenen Vereine in der sogenannten „Prozession“ von der Pfarrkirche ausgehend betend und musizierend einen genau vorgeschriebenen Weg geht.

Der Herz-Jesu-Sonntag hat in Tirol besondere Bedeutung, ist er doch die Erneuerung des „Herz-Jesu-Gelöbnisses“ der Tiroler anlässlich der Tiroler Freiheitskämpfe um das Jahr 1809 mit Andreas Hofer. Dazu gehören neben der oben genannten Prozession die am Abend über das ganze Land brennenden Bergfeuer an den Bergkämmen – ein wunderschönes Schauspiel, das Sie sich nicht entgehen lassen sollten.

Ebenso werden im Laufe des Jahres die katholischen Feiertage Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Kirchtag (Hl. Jakobus 25.Juli), Maria Himmelfahrt (15. August), Erntedank, Allerheiligen, Weihnachten sehr feierlich begangen.

Zu vielen dieser Fest- und Feiertage kommen dann die Frauen, die Schützenkompanie, die Musikkapelle und die Feuerwehr in ihrer Festtagstracht oder Vereinsuniform zu den Gottesdiensten.

Der Kirchtag in Aldein ist der 25. Juli. Er wird sehr feierlich begangen und zwar am 25. Juli genau mit einem zünftigen Fest der Schützenkompanie auf dem Dorfplatz gefeiert.

Zu Maria Himmelfahrt ist die Weihe der Kräuterbuschen Brauch. Dazu werden Kräuterkörbe und Kräutersträußchen mit mindestens 7 Kräutern (u.a. Rosmarin, Basilikum, Sellerie, Petersilie, Thymian, Lavendel, Fenchel, Wermut, Minze, Melisse, Schafgarbe, Mutterkraut, Kornblume, Ringelblume u.a.) vorbereitet. Kleine geweihte Sträuße werden nach dem Festgottesdienst am Dorfplatz an die Gottesdienstbesucher verteilt.

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